St. Ingberter Schüler zieht es in den Osten Europas.
Das Polenmobil macht neugierig auf den Nachbarn
Welche Flüsse trennen Deutschland von Polen, wie hieß früher die polnische Hauptstadt, wie heißt der jetzige Präsident von Polen, in welchen Städten Polens ist jetzt viel los, welches Bild haben die Polen eigentlich von uns Deutschen, was hat es mit den kleinen Zwergen in Breslau auf sich, alles Fragen, welche die Schüler der 12 Klasse am Beruflichen Oberstufengymnasium des BBZ St. Ingbert jetzt mit Leichtigkeit beantworten können. Denn auf extrem unterhaltsame Weise haben Weronika Solarek und Carolina Ott die Schüler mitgenommen in das unbekannte Land im Osten von Deutschland. „Wir wollen nächstes Jahr unsere Partnerschule in Nienadowa im Karpatenvorland besuchen, und da ist es schon schön, wenn wir etwas über die Region und die Menschen dort wissen“ kommentiert Florian Sauer den Besuch des Polenmobils. „Die Polen haben ein sehr positives Bild von den Deutschen“, klärt Carolina Ott die Schüler auf. „Fast alle, die mich bei meinem Studium in Posnan (Posen) oder später auf meiner Arbeit in Breslau besucht haben, waren überrascht von der Freundlichkeit der Menschen. Die Herzlichkeit, die uns Deutschen begegnet, ist wirklioch unglaublich“, so Ott. Ob es in den Karpaten noch gefährliche Tiere gebe, wollte eine Schülerin wissen. Das wusste aber auch die Polenkennerin nicht. Aber da man nie etwas von Angriffen von Tieren auf Menschen höre, könne man davon ausgehen, dass es im „Wilden Osten“ Polens nicht gefährlicher sei als im „Wilden Westen“ Deutschlands. Nach einem extrem kurzweiligen Sprachkurs, bei dem die Schüler lernten, andere nach ihrem Namen und ihrem Alter zu fragen und danach, wie es ihnen geht, fühlt sich die Gmy12 jetzt besser gerüstet für die Reise an den östlichen Rand der EU und mit einem Abstecher nach Lemberg über die Grenze der EU hinaus. So werden sie bislang „Terra inkognita“ echtes Neuland für Saarländer beteten. In ihrer Begrüßung dankte Mechthild Falk den Gästen vom Deutsch-Polnischen Institut in Darmstadt für ihr Kommen und für ihre Bereitschaft, aus erster Hand über dieses schöne Land zu informieren. Sie erinnerte daran, dass es für junge Menschen jetzt glücklicherweise ganz selbstverständlich geworden sei, ohne Kontrollen in andere Länder zu reisen. Dieses Glück offener Grenzen gelte es aber zu verteidigen, niemand wolle wirklich zurück zu den Zeiten, als noch jede Fahrt nach Saargemünd oder Forbach damit unterbrochen wurde, dass man aussteigen und einem meist unfreundlichen Zöllner Taschen und Koffer öffnen und den ganzen Inhalt zeigen musste. Das PolenMobil ist ein Projekt des Deutschen Polen-Instituts in Darmstadt und der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit in Kooperation mit der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Brandenburg und dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk. Dass an diesem Morgen der Funken gleich zweimal übersprang, davon zeugt auch der Brief der Referenten, in dem sie an das BBZ rückmeldeten: „Übrigens sind wir wirklich begeistert von dem Einsatz an Ihrer Schule. Sehr sympathische Atmosphäre!“, ein Kompliment, das das BBZ gern entgegennimmt.
Gefördert wird das Projekt von der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, der Sanddorf-Stiftung Regensburg, dem Auswärtigen Amt und der F. C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz.

(Text: Joachim Frenzel-Paal; Foto: Jörg Schaper)