1120 Brillen für einen guten Zweck sammelte das BBZ St. Ingbert und übergab sie an den Rotarier Club St. Wendel.

Das Berufsbildungszentrum St. Ingbert sammelte 1120 Brillen für den guten Zweck. Nun wurden sie in der Schule an den Rotary-Club St. Wendel übergeben, der die Sammelaktion initiiert hatte. Michael Roos vom Service-Club war beeindruckt von der stolzen Anzahl Sehhilfen, die St. Ingberter Schüler und Lehrer innerhalb von nur vier Wochen zusammengetragen hatten. Im vergangenen Jahr war die St. Ingberter Bildungseinrichtung bereits der Aufforderung der heimischen Rotarier gefolgt, Plastikkappen von Flaschen zu sammeln, um Polio-Impfungen zu finanzieren. Dies wiederum trage zur Ausrottung der Krankheit Kinderlähmung bei.

„Wir haben uns gedacht, so etwas könnten wir öfter machen. Wir haben etwas für eine gute Sache getan, und es war so einfach und für uns ohne großen Aufwand“, sagte Schulleiterin Mechthild Falk. Deshalb kam das Schreiben, das die Ottweiler Druckerei in Zusammenarbeit mit den St. Wendeler Rotariern saarlandweit an rund 50 weiterführende Schulen mit Bitte um Unterstützung bei der Brillen-Sammelaktion verschickte, im Januar gerade recht.

Die Flaschenverschluss-Sammelaktion war gerade abgeschlossen. Die Schulleiterin selbst hatte zudem zu dieser Zeit bei einer häuslichen Renovierungsaktion zehn Brillen „gefunden“ – und sie der Aktion zur Verfügung gestellt. Ihr Beispiel machte Schule, nachdem Religionslehrer Heiner Scheuermann und seine Kollegin Katrin Andres schulintern die Aufgabe bekommen hatten, die Aktion am BBZ zu koordinieren. Beide sorgten dafür, dass eine Sammelbox aufgestellt wurde und wiesen mit Handzetteln, die beim Tag der offenen Tür verteilt wurden, auf deren Existenz hin. Die Schüler hätten sich sehr engagiert, so Scheuermann. Aber auch seine Anfragen bei Optikern seien sehr erfolgreich gewesen.

Wie Rotarier Michael Roos bei der Übergabe in der Schule erzählte, sei die Aktion aus kleinsten Anfängen entstanden und nachhaltig aufgebaut worden. Vor acht Jahren habe der Club nach einer sozialen Aufgabe gesucht. Die Idee und Umsetzung von „L.S.F. – Lunettes sans Frontiere (Brillen weltweit)“ im Elsass sei bei den St. Wendelern auf Interesse gestoßen. Von einem Kapuzinerpater vor 20 Jahren gegründet, übernehmen heute rund 40 Ehrenamtliche der europaweit bekannten Anlieferstelle für gebrauchte Brillen die Reinigung, Reparatur, Sortierung und den Versand. Mittlerweile gehen wöchentlich rund 100 Pakete mit jeweils drei Kilogramm Brillen in alle Welt. Eine sinnvolle Aufgabe und ein gerechtfertigter Aufwand, wenn man weiß, dass eine Brille in anderen Erdteilen durchaus auch mal mehrere Monatsverdienste kosten kann. Bisher haben die St. Wendeler Rotarier 160 000 Brillen gesammelt. Solch eine Aktion funktioniere über Jahre nur mit vielen verlässlichen Partnern, wie Michael Roos sagte.

Einer davon ist ein Möbelhaus in Dillingen, das Lagerkapazitäten für die gesammelten Brillen zur Verfügung stelle, Brillen bei den entsprechenden Optikern abhole und auch den Transport ins Elsass übernehme. Wurden anfänglich nur die Unesco-Projektschulen im Saarland angeschrieben, gehe man nun auch noch mehr in die Breite und spreche auch andere Schulen an.
(Text und Foto C. Jung/Saarbrücker Zeitung)