Internationale Schulpartnerschaften haben es in Zeiten von Corona besonders schwer. Fühlt man sich schon in der eigenen Stadt nicht mehr wohl, wenn die Inzidenzen steigen, so gilt das noch viel mehr für Aufenthalte außerhalb des täglichen Rahmens. Doch warum sollte es in einer französischen Autowerkstatt gefährlicher sein als in einer deutschen oder umgekehrt? Gerade Schulpartnerschaften ermöglichen es allen jungen Menschen, unabhängig vom Geldbeutel ihrer Eltern, einmal „Auslandserfahrung“ zu sammeln. Unabhängig von den Eltern sind sie in einem geschützten Rahmen auf sich selbst gestellt und machen so oft einen richtigen Schub in ihrer Entwicklung. Und so freuten sich Auszubildende aus dem Bereich KFZ-Mechatronik darauf, auch in diesem Jahr wieder nach Metz/Marly und Troyes in Frankreich zu kommen, wo sie mit Gleichaltrigen zusammen praxisnah ihre Ausbildung perfektionieren konnten. „Natürlich bleibt ein Peugeot ein Peugeot und ein VW ein VW, unabhängig davon, wo er repariert wird. Aber es ist schon interessant zu sehen, wie eine Werkstatt im Nachbarland organisiert ist und wie junge Menschen dort auf ihren Beruf vorbereitet werden“, erklärt Karl Heinz Barz, der als Werkstattmeister nun schon seit 2003 Austausch betreut. „Doch ohne die Unterstützung der Betriebe, die ja ihre Auszubildenden dann drei Wochen nicht sehen, könnten wir das Austauschprogramm nicht durchführen,“ ergänzt Jörg Fretter, der zuständige Abteilungsleiter am BBZ St. Ingbert, die Ausführungen seines Kollegen. „Natürlich ist das kein Urlaub, aber die Kollegen in Frankreich haben sich ein spannendes Programm einfallen lassen, so dass auch nach Feierabend keine Langeweile aufkam, freut sich Julius Zimmer, der in diesem Jahr zu den mutigen KFZ-Auszubildenden gehört hat, die sich auf das Abenteuer in Metz/Marly und Troyes einließen. Nicole Luckas, Schulleiterin am BBZ, meint dazu: „Selbstverständlich hat es Auszubildende, Betriebe, und Lehrkräfte in diesem Jahr vor besondere Herausforderungen gestellt, am Austauschprogramm mit unseren Partnerschulen teilzunehmen. Aber der Enthusiasmus und die Rückmeldung haben uns gezeigt, dass es sich wieder einmal gelohnt hat, und wir hoffen, dass es nächstes Jahr auch wieder zu einer Begegnung mit unserer Partnerschule in Nienadowa, im Osten Polens, kommen wird.“