„Es kann uns Lehrern nicht egal sein, was aus unseren Schülern wird. Unser wirklicher Erfolg sind nicht die Noten, sondern was aus den jungen Menschen geworden ist, die sich uns anvertraut haben, legt Anneliese Steinmetz ihre Zielvorstellungen dar, die sie als Pädagogin mit langjähriger Erfahrung entwickelt hat. Und Tanja Welsch, stellvertretende Küchenleiterin am Caritas Alten und Pflegeheim St. Josef in Blieskastel ist eine Erfolgsgeschichte für sich und das BBZ St. Ingbert. „Ich konnte mir am BBZ in der BGS und in der Sozialpflegeschule mit Hilfe engagierter Lehrerinnen und Lehrer das Rüstzeug erarbeiten, für das, was ich heute tue.“ Und was sie tut kann sich sehen und schmecken lassen. Jeden Tag, von 200 Gästen und Kunden. „Wer denkt, eine große Küche ist langweilig, der hat keine Ahnung, von dem was meine Kolleginnen und Kollegen hier leisten, so Tanja Welsch. Tatsächlich sind ihre Gäste anspruchsvolle und manchmal auch kritische Gourmettester. „Die älteren Damen und Herren, die wir als Gäste in unserem Hausrestaurant begrüßen, legen als Stammkunden auf eine gleichbleibend hohe Qualität des Essens großen Wert. Und wenn wir tatsächlich mal nicht ihren Geschmack treffen, so lassen sie uns das sofort wissen.“ „Aber das kommt glücklicherweise nur sehr selten vor“, ergänzt Francesco Cannalongo, der ein Praktikum in der Küche des Caritas Altenzentrums absolviert hat. Als Schüler der Berufsfachschule für Haushaltsführung und ambulante Betreuung (HAB)kombiniert er die fundierte theoretische Ausbildung am BBZ mit praktischen Erfahrungen in Kooperationsbetrieben. „Wir arbeiten mit vielen Einrichtungen in der Umgebung zusammen, damit unsere Auszubildenden eine möglichst praxisorientierte Ausbildung erhalten, dazu dient uns auch ein Netzwerk von ehemaligen Schülerinnen und Schüler, wie Tanja, die gern bereit sind, auch den nächsten Jahrgängen zu einem guten Start in den Beruf zu verhelfen“, so Ulrike KrempScherf, Abteilungsleiterin für die HAB am BBZ St. Ingbert. Und so lernt Francesco jetzt, wie man hochkalorige Getränke schmackhaft zubereitet, damit Menschen, die nicht mehr so viel essen wollen, so gut ernährt werden, dass sie noch lange Freude an Essen, Trinken und am Leben haben.

Die Berufsfachschule für Haushaltsführung und ambulante Betreuung am BBZ St. Ingbert führt in einer zweijährigen Ausbildung und einem Anerkennungspraktikum von 6 Monaten zu einem anerkannten Berufsabschluss (Staatlich geprüfter Assistent/staatlich geprüfte Assistentin für Ernährung und Versorgung – Schwerpunkt Haushaltsführung und ambulante Betreuung). Bei befriedigenden schulischen Leistungen erwerben die Absolventen gleichzeitig den Mittleren Bildungsabschluss. So ist der Besuch der HAB eine interessante Alternative für alle die, die nur einen Mittleren Bildungsabschluss erreichen wollen, weil eine Berufsausbildung gleich mit geliefert wird. „Von den bisherigen Absolventen sind alle in Arbeit oder besuchen weiterführende Schulen, für die ein Mittlerer Bildungsabschluss erforderlich ist. Ihre anspruchsvolle und verantwortungsvolle Tätigkeit wird auch entsprechend bezahlt“, beschreibt Schulleiterin Mechthild Falk die Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

(Joachim Frenzel-Paal)